"Besser kann ma (fast) ned Schiassn"
Sigi Schmied, Jonas Vögelsperger, Stefan Asanger, Christian und Markus Pötzinger, Franz Bauer |
Wir, also "da Jonas, da Chrise, da Markus und da Stefan" natürlich mit uns Betreuern "SchmiedSi und mi, da Vorstand" waren die 700km nach Krefeld gereist, mit dem erklärten Ziel: "es muaß UNBEDINGT oa Stockerlplatz her!!"
"Daaß der Stockerlplatz dann so weit drobn war, war natürlich um so scheena!"
Wir können mit Stolz geschwellter Brust sagen: "die Jungs habn sich den Titel redlich verdient!"
Auch unsere Gegner mussten mit zum Teil staunenden Augen die fulminante Leistung unserer Buben anerkennen.
Und das taten sie auch!
Reihum bekamen wir lobende Worte zu hören wie: "es habt's es verdient", oder "es hats der verdiente Deitsche Moasta!"
Nichts desto trotz, es hätte auch schnell in's Auge gehen können!
Der sportliche Höhenflug im Ablauf...
der strahlende Sonntag....
die Vorrunde:
um des gäds heid |
Wir starten mit Startnummer 8 auf Bahn 1 gegen Julbach/Prienbach. Spieler, Betreuer, egal ob Freund oder Gegner - Alle sind nervös!
Es beginnt hoffnungsvoll und wir schließen die erste Kehre dieser "Mission Deutsche Meisterschaft" mit einer Fünf ab! Die "Julbecka" kontern mit einer Drei. Dann machen sie mehr Fehler und wir können auf 11:03 davonziehen! In Kehre 5 passiert dann das, was wir um jeden Preis verhindern wollten: der Gegner schreibt eine 7!
Die Jungs sind zu diesem frühen Zeitpunkt mit ihren Schüssen noch nicht so sicher wie sie später dann sein werden!
11:10 also und wir haben Anschuss!
Diesmal nutzen wir die Fehler der Anderen gnadenlos aus und das Auftaktspiel geht mit 16:10 an uns!
Uffff - das wäre geschafft.
Gschaftlhuaba |
Nun haben wir den SV Kay. Während unsere Buben ihre verständliche Anfangs-Nervösität weiter reduziert haben, ist dies den "Koyern" noch nicht gelungen!
Mit 25:05 fällt unser Sieg auch dementsprechend deutlich aus!
Jetzt kommt auch schon unser späterer Halbfinalgegner, der EC Feldkirchen.
In der ersten Kehre steht nach dem 2. Schuss, der Feldkirchner Stock ganz rechts hinten auf der Außenlinie.
Die Daube 1 Meter daneben!
Nicht nur für einen U16-Schützen ein schwieriges Unterfangen!
Während unser Christian schwingt, denk ich mir: "Hauptsach der Stoog is weg - Chrise!"
Christians Schuss kommt mit perfekter Präzision!!
Der Stock ist nicht nur weg, sondern nun steht sein Stock an exakt gleicher Stelle!
"Iatz schiaßt der den einfach oba!" - entfährt es dem Feldkirchner Betreuer und an seinem ungläubigen Kopfschütteln kann ich erkennen: "er hät si do wos anders erhofft!" ;-)
Wir schreiben eine 7 und die Gegenwehr der Feldkirchner ist gebrochen! Zu stark lassen sie sich von unserer Trefferquote beeindrucken und nach 4 Kehren sind wir 26:00 in Front!
"Mia treffan uns no amoi!", orakelte ein Feldkirchner nach dem 26:05, "dann gwing ma mia!"
"DES kannst vergessn!", liegt mir auf der Zunge, ich verkneif mir das aber und grinse ihn stattdessen an!"
Der Friedrichshaller SV ist sichtbar kein Gegner für unsere Jungs und ist schnell mit 29:05 abgefertigt! :-)
Brotzeit
Es geht in die Pause!
Wir haben nun mit 08:00 Punkten unser erstes Etappenziel erreicht und uns ist klar! Noch ein Sieg aus den restlichen 3 Begegnungen und wir stehen im Halbfinale!!
ein erstes Fazit:
Stefan, Christian, Jonas und Markus haben sich mittlerweile in ihren jeweiligen Aufgaben super eingefunden!
da Moar:
Note 1 |
Jonas schießt zwar "nur" mit einer grauen Platte an, diese hat er jedoch voll im Griff! Egal wann er wohin massen muss - "da Jonas duads". Manchmal zweifelt er zwar ein bisschen an sich selbst, diese Zweifel können wir aber jedesmal schnell wieder beseitigen! :-) Mit seinen sicheren Massschüssen und Anstehern hat Jonas einen großen Anteil an dem Erfolg der Mannschaft
erster Kanonier:
Note 1* |
Christian hatte als erster Stockschütze von Anfang an eine hohe Trefferquote. Diese steigerte sich von Spiel zu Spiel noch und zum Ende des Turniers "feite er praktisch überhaupts koan mehr!"
In den Finalspielen zeigte sich die Nervenstärke des "Chrise". Mit seinen "Stangerln", die er Kehr um Kehr schoss, brachte er die Gegner schier zur Verzweiflung!
Und - was noch extrem wichtig war, als sicherer erster Stockschütze hat er die ganze Mannschaft mitgerissen! Sein letzter Schuss im Halbfinale brachte uns entgültig ins Finale!! :-))
zweiter Kanonier
Note 1* |
Stefan ist im laufe des Turniers über sich hinausgewachsen! Als nach den ersten Schüssen Markus noch etwas unsicher war, wurde kurzerhand gewechselt und Stefan war zweiter Stockschütze!
In dieser Position musste er extrem wichtige und zum Teil sehr schwierige Schüsse meistern! Aber, egal ob blaue oder gelbe Platte, egal wo der Stock stand oder wie eng es auch "hineinging" - unser Stefan hatte für Alles eine Antwort! Während der Erfolg vieler Mannschaften von der Trefferquote eines enizelnen Schützen abhing, hatten wir mit Stefan ein zweites Eisen im Feuer!
Mann für Alles
Note 1 |
Markus war zu Beginn noch etwas "unsicher auf den Beinen!" ;-) Sicher auch ein bisschen Bedingt durch Nervösität! Nur all zu verständlich!
Mit jedem Spiel aber wurde Markus besser und besser! Er musste viele - auch enge - Masschüsse meistern! Mit seinen grandiosen Anstehern im Halbfinale stieß er das Tor zum Finale gaaaanz weit auf!
de Draußan
Sigi | Ich |
Man steht hinter der Bande, wird von Spiel zu Spiel nervöser, "da Bluaddruck steigt", man kann nicht mehr still stehen, tänzelt herum, hofft - bangt - ärgert und freut sich, drückt die Daumen "bis koa bluad mehr drin is" und jubelt! Das war das Leben vom "SchmidSi und mia" während des Finales. Man berät sich bei schwierigen Schüssen mit den Jungs, muss Entscheidungen für die Jungs treffen was zu tun ist, obwohl man das eigentlich gar nicht will. Das ist das Leben eines Betreuers! "jäde Wocha war des nix für mi - des kann ih eich sagn!" ;-)
"Sigi - ih glaub mia ham ois richtig gmocht! Und eigentlich war's im Nachhinein ah gar ned so schwer, weil de Jungs einfach des do hamd wos mia eana ogschafft hamd!" :-))
Lehrgang
Während wir an der Bande "bei oa, zwoa Wurschtsemmen" stehn, und den U23 zuschauen, kommt plötzlich einer der U16-Kadertrainer vorbei und frägt unseren Christian Pötzinger so ganz nebenbei, ob er denn gerne zum nächsten Kaderlehrgang nach Regen kommen würde? Klar, dass der Christian wollte - und WIE er wollte! ;-))
weida gäds
Beim traditionell schwierigen ersten Spiel nach einem Aussetzer haben wir das Glück mit der LEV Baden Württemberg einen Aufbaugegner zu haben. Unser 31:00 Sieg Bedarf keiner weiteren Erklärung glaube ich!
Beim Betrachten unseres Spiegels zu diesem Zeitpunkt fällt auf, dass wir in jedem Spiel in der ersten Kehre punkten konnten!
"Solang mia in da 1. Kehr schreibn, verliern mia koans!", mach ich mir so meine Gedanken!
Mit dem EC Oberhausen kommt nun ein weiterer "Brocken" auf uns zu.
Die Oberhausener Schützen sind sichtbar älter - größer - schwerer als unsere vier "Leichtgewichte" "(ja ah du - Jonas ;-)", schießen zum Teil mit blauen! und orangen Platten und haben sichtbares Selbstbewusstsein!
Wir beginnen das Spiel mit einer 7. Oberhausen kontert mit einer 5. Dann jedoch müssen auch sie sich unserer hohen Quote beugen. Mit 18:08 schicken wir den EC Oberhausen zum letzten Spiel der Vorrunde!
Dieses Spiel war auch ein Spiel für das (noch zu schreibende) Buch "Eisstock for Beginners"
Während unsere Stockschützen mit ihren schwarzen Platten "oa Stang um de Andere" schossen, hatten die Oberhausener zwar "vui Kraft, obo troffa hams Koan!" ;-)
"Fazit: des Material huift ah blos dann - wennst as bediena kannst!" ;-) (alte Eisstockregel).
Wir haben also immer noch eine blütenweiße Weste und sind voller gesundem Selbstvertrauen
Halbfinale
Vor Beginn des wichtigsten Spieles der ganzen Meisterschaft ("naa, des war ned des Finale!"), gab ich den Jungs die Devise mit auf den Weg: "mia schiass ma iatz KOA Halbfinale, sondern mia ham iatz no zwoa Spiele, de gwinga ma no und dann hand mia auf'm Trepperl!". Sie nickten brav und ich glaube sie hatten verstanden was ich meinte!
Der Feldkirchner hatte also doch recht gehabt. Wir trafen im Halbfinale erneut aufeinander!
Das ganze Auftreten unseres Gegners strotzte zu diesem Zeitpunkt nur so vor Selbstbewusstsein und man spürte: "de hand se sicher!"
das Halbfinale |
Unsere Anspannung stieg merklich!
Wir beginnen mit einer 5. Ein gutes Ohmen?!"
Feldkirchen schreibt eine Drei. Dann kommt eine ominöse 3. Kehre, die bezeichnend dafür ist, wie hochklassig dieses Halbfinale geschossen wurde.
Jonas schießt zu lang an. Sein Stock steht zusammen mit der Daube ca. 80cm vor der hinteren Auslinie.
Aus Erfahrung weiß man, solche Anschüsse sind eigentlich prädestiniert für Austeiger oder Fehlschüsse.
Der Feldkirchner schießt eine Stange. Christian schießt eine Stange. Der nächste Feldkirchner schießt wieder eine Stange. Unser Stefan schießt ebenfalls eine Stange. Auch der nächste Feldkirchner schießt eine Stange.
Nun haben also bereits 6 der Jungs auf diese nicht leichten Stöcke hingeschossen und die Position, gemessen am Anschuss, hat sich um keinen Zentimeter geändert! Ein Wahnsinn!!!!
Markus's Stiel ist leider schon ziemlich "bickat", so bleibt im bei seinem Schuss der Stock in der Hand hängen und die Feldkirchner kommen zu einer 5!
"Kehrenmäßig is nix passiert", beruhigen Sigi und ich die Buben.
"Es steht 05:08 und Feldkirchen muss anschießen!"
Es entwickelt sich ein hochklassiger Kampf zwischen Nöham und Feldkirchen, bei dem uns der Gegner alles abverlangt!
Da "unsane Buam" aber auf jeden Schuss des Gegners die passende Antwort parat haben, steht es nach 5 Kehren 13:08 für uns und Feldkirchen ist am verzweifeln!
Die Spannung ist kaum auszuhalten!
In der letzten Kehre muss Feldkirchen anschießen und es entwickelt sich ein Ansteher-Spiel.
Sowohl Jonas, als auch Stefan, als auch Markus hatten - genauso wie die Schützen des Gegners, ihre Aufgaben perfekt erledigt.
Das ganze Spielgeschehen hatte sich zudem in der Zwischenzeit samt Daube nach links hinten verlagert und die Feldkirchner hatten nur noch eine Chance auf ein Unentschieden samt Verlängerung, nämlich wenn ihr letzter Schütze die Daube mit nach hinten zu ihrem zweiten Stock nimmt.
Ein äußerst schwieriger Schuss, den der Junge aus Feldkirchen aber mit Bravour absolvierte!! Respekt!
Nun hatten sie also die gewünschte 5 stehen und unser Christian war dran.
"Ih muass sagn, mein Herzschlog hod ma sicher no auf dem letztn Tribünenplatz ghört!"
Mit einer unglaublichen Kaltschnäutzigkeit schoss unser Christian seine gewohnte Stange und uns damit in's Finale!
Wir freuten uns als hätten wir Dieses bereits gewonnen und die Steine die uns vom Herzen vielen schlugen Löcher in's Eis! ;-)
Sportlich fair zollten uns die Feldkirchner ihre Anerkennung und wir waren uns einig: "des Spui war eigentlich a vorweg gnummas Finale!
Auf der Nebenbahn flippte gerade Oberhausen aus, weil sie trotz eines 17:09 Rückstandes nach 5 Kehren den "Koyern" mit einer Neun in der letzten Kehre die Finalbutter noch vom Brot stiebizt hatten!
Uns war's egal, "schiaß ma hoid namoi gega Oberhausen!"
Finale:
In der Halle herrschte mittlerweile bereits ziemlicher Trubel, und wir wahren die Letzten die ihr Finale bestreiten durften!
Anschuss zum Finale |
Diese begann mit einer 5 für Oberhausen!
"Lieber Gott lass das jetzt kein schlechtes Ohmen sein!", denke ich. Zur Erinnerung, wir hatten in allen Spielen in der 1 Kehre geschrieben und alle Spiele gewonnen!
Der liebe Gott hatte ein Einsehen! Wir konterten mit einer 7.
Oberhausen schreibt eine 3 (da hatte Stefan ein riesen Pech mit seinem Schuss) und wir eine 5.
5 Kehre also und es steht 12:08.
Mit sehr starken Schüssen, erneut war Stefan der mit dem Schwierigsten, schrieben wir wieder ein 3.
Unser Gegner war nun merklich ruhiger geworden!
15:08 und noch eine Kehre bis zur Deutschen Meisterschaft!
Der Oberhausener Moar legten einen guten Anschuss hin!
Als unser Christian aber erneut eine perfekte Stange schoss, entfuhr es dem Oberhausener Begleiter frustriert: "ja wenn der go koan feid..."
jetzt gäds rund |
Als der Stock des nächsten Oberhauser Schützen das Feld verließ, war kein Halten mehr. Wir schrien und hüpften wie die Blöden! Dass das Spiel dann 15:11 ausging interessierte keinen mehr so richtig.
WIR WAREN DEUTSCHER MEISTER